macro: Die Fakten zur Mercosur Debatte
Veröffentlicht am 19/07/2023
1596 Aufrufe

macro: Die Fakten zur Mercosur Debatte
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macro - Der Blick auf's Ganze: Obwohl Österreich fast 60% seines GDPs durch Exporte erwirtschaftet und einer von vier Euro des Staatshaushaltes aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen im Ausland stammt, sind grosse Teile der heimischen Bevölkerung beim Thema Freihandel skeptisch bis ablehnend. Die bestehenden Handelsabkommen mit Japan, Süd Korea und vor allem - nach fast sieben Jahren - CETA mit Canada stellten sich allesamt als Volltreffer aus österreichischer und EU-Sicht heraus. CETA bescherte unseren heimischen Exporteuren ein sattes plus von 75% bei den Ausfuhren nach Canada.

Nach dem Präsidentenwechsel in Brasilien und dem derzeitig Welthandels offenen EU-Vorsitz der Regierung Schwedens, gefolgt von Spanien, stünden die Chancen jetzt besser, das seit mehr als zwanzig Jahren verhandelte Handels- und Assoziationsabkommen mit den Mercosur-Ländern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay jetzt doch noch auf den Weg zu bringen.

Im neuen medianet TV-Format macro - Der Blick auf's Ganze - wollen wir uns mit Zukunftsfragen der Bereiche Makroökonomie, Wirtschafts- und Standort-Politik und gesellschaftlichen Entwicklungen samt künftiger Modelle auseinandersetzen. medianet Herausgeber Chris Radda spricht mit Igor Sekardi, Dep. Director of International Affairs & Markets der Industriellenvereinigung, über Chancen und Risiken des Mercosur-EU Abkommens.

Neben einer positiven EU-Prognose, die ein Wachstum der Exporte in den Mercosur-Wirtschaftsraum in einem Zeitraum von 12 Jahren von bis zu 68% errechnete, wären mit dem Abkommen auch zahlreiche Verbesserungen betreffend Klimaschutz, Regenwald, etc verbunden. Die Mercosur-Staaten würden damit auch das Pariser Klimaschutzabkommen ratifizieren.

"Nach Corona und russischem Angriffskrieg auf die Ukraine wäre auch eine weitere Diversifizierung der heimischen und europäischen Lieferketten etwa bei Rohstoffen dringend nötig", sagt Igor Sekardi.
Sorgen macht sich die heimische Landwirtschaft wegen kleiner Importkontingente Rindfleisch, deren Zölle bis zu einer bestimmten Einfuhrmenge abgesenkt würden. Auch politisches Kleingeld wird von Gruppen und Parteien auf Kosten der Vermehrung des Wohlstandes in Österreich gewechselt. Zu allem Unglück wurde in der "wilden" Vorwahlkampfzeit 2019 auch noch ein gültiger Nationalratsbeschluss gefasst, der künftige Bundesregierungen zu einer Ablehnung des Mercosur-Abkommens verpflichtet. Ein standortpolitischer Schuss ins eigene Knie.